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Thrombophilie und thromboembolischen Erkrankungen
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Labordiagnostik bei Thrombophilie und thromboembolischen Erkrankungen

Jedes Jahr erleiden ca. 0,1% der Bevölkerung eine tiefe Venenthrombose. Dank moderner Labordiagnostik ist es in den letzten Jahren gelungen, über 50% der Thrombosen diagnostisch abzuklären. Häufigste Ursachen sind angeborene bzw. erworbene Störungen von Proteinen des Blutgerinnungssystems oder der Thrombozytenfunktion.

 

bersicht der bei uns am häufigsten auftretenden Ursachen

Defekt/Störung Häufigkeit (selektiert) Bemerkungen
APC-Resistenz Faktor V-Mutation 20 bis 30% homozygote Träger haben 50- bis 100-fach höheres Risiko
Protein C-Mangel 3 bis 5%  
Protein S-Mangel ca. 10% (geringes Risiko)
Antithrombin-Mangel 3 bis 8%  
Faktor VIII-Aktivität > 130% ca. 25% akute Phase Protein!
Faktor XII-Mangel ca. 8% relativ junges Alter
Homocysteinämie ca. 20% allgemeiner Risikofaktor für HKK
Prothrombin-Mutation ca. 18% nur molekularbiologisch nachweisbar
Phospholipid-Antikörper 6 bis 8% Cardiolipin-AK ca. 5mal häufiger als Lupus-AK
Plasminogen-Mangel 2 bis 3% jüngere Patienten
essentielle Thrombozythämie selten Thrombozyten > 1000 Gpt/L

Labordiagnostik bei Thrombophilie:

(Normbereiche: siehe Befund)

 

1. Ausschluss einer akuten Erkrankung: tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie:

Nachweis von Fibrin-Monomeren und D-Dimeren (Freisetzung bei Spaltung des quervernetzten Fibrins -> reaktive Hyperfibrinolyse! (Citrat-Blut einsenden)

 

2. Fahndung nach Ursachen der Thrombophilie, Risiko (Basislabor):

Stufe I:

 

"ProC-Global"-Test (erfasst APC-Resistenz, Mangel an Protein C und S sowie Lupus-Antikoagulans)

 

wichtig: orale Antikoagulation (Cumarine) möglichst absetzen; Heparin stört dagegen nicht!

 

 

Antithrombin-Messung (Heparingabe bis 2U/ml stört nicht)</

PTT und Thrombinzeit (Hinweise auf Faktor VIII- bzw. XII-Dysfunktionen bzw. Fibrinbildung)

Homocystein (Spiegel >12µmol/l können Endothelläsionen und Thrombozytenaktivierung mit Thrombusbildung verursachen.)</

 

 

erforderliches Material: je 1 Röhrchen EDTA- und Citratblut</

 

Stufe II:

 

bei positivem Protein C-Global-Test: Einzelbestimmung von APC-Resistenz, Protein S und Protein C und Lupus-AK anschließen (Citrat-Blut)

 

-> Befunde mit APC-Ratios <2,0 sollten kontrolliert und zur Bestätigung und Klassifizierung eine molekulargenetische Abklärung angeschlossen werden.</

 

3. Weiterführende Diagnostik:

Wenn die Ergebnisse der Basisdiagnostik unauffällig sind, sollte folgendermaßen weiterverfahren werden:

 

<TYPOLIST>

Faktor-VIII-Bestimmung, Faktor XII-Bestimmung: (Citrat-Plasma)

Cardiolipin-AK/Phospholipid-AK Serum- nicht einfrieren!)

Thrombozytenzählung (EDTA-Blut)

</TYPOLIST>

 

ferner: Feststellung einer möglichen Prothrombin-Mutation (EDTA-Blut zur molekularbiologische Analyse)

 

Für weitergehende Fragen steht Ihnen unser Labor gern zur Verfügung.